Zur Lehre an Hochschulen
In der nächsten Gesellschaft (Drucker, Baecker, Latour) ist Lernen kein Exklusiverlebnis in extra dafür ausgeflaggten Anstalten, sondern aktiver Lebensvollzug. Die Aufgabe der Lehrenden im Übergang zur nächsten Gesellschaft ist das Schaffen einer Lernatmosphäre, welche die Lernenden anregt, sich aktiv Wissen und Können anzueignen.
Freiheit der Themenwahl ist ebenso wichtig wie die freie Auswahl der Kooperationspartner und die Freiheit in der Organisation des Lernprozesses. So entsteht intrinsische Motivation. Und so erleben die Studierenden immer wieder Flow (Csikszentmi-halyi). Die Ergebnisse dieser Form des aktiven Lernens sind qualitativ jenen aus passivem Frontalunterricht weit überlegen.
Lernen ist als Projekt zu gestalten, in dessen Vollzug die Lerntätigkeit sich selbst zur Voraussetzung wird. Es gilt, Selbstverantwortung für den eigenen Lernprozess bewusst zu machen.
Die Studierenden sind immer wieder erstaunt, was sie können und wozu sie fähig sind. Es ist eine große Freude, sie in dieser Art der Selbstüberraschung zu begleiten. Ich erlebe die Zusammenarbeit als bereichernd und belebend. Für mich ist jedes Semester, jeder Kurs unabhängig davon wie oft die Inhalte bereits bearbeitet wurden, ein persönliches Lernerlebnis.
Die Rollen der Lernenden und Lehrenden oszillieren im Flow des Lernerlebnis.